Audiologiewoche HfH 2025: Zwei Praxistage am Landenhof

Autor Marion Ingold

Datum 10.07.2025

Die Audiologiewoche begann mit zwei Tagen am Universitätsspital Zürich. Danach ging es für zwei Tage weiter an den Landenhof.

Der letzte Tag fand an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) statt. Die Woche war erneut vollgepackt mit wichtigen Themen: Medizin, Raumakustik, Messmethoden, Lesen und Interpretieren von Audiogrammen, Hörhilfen und technisches Zubehör aller Art, CI-Therapie und noch vieles mehr.

Am Pädaudiologischen Dienst (PAD) Landenhof wurden die Themen aus den ersten Tagen wiederholt und unter anderem mit Selbstversuchen und durch konkrete Beispiele aus dem Berufsalltag vertieft. So wurde der Transfer des Gelernten in die Praxis direkt unterstützt und nachvollziehbar gemacht. Mireille Audeoud von der HfH, Senior Researcher und neu verantwortlich für Durchführung, Ausschreibung und Organisation der Audiologiewoche, war vor Ort mit dabei. Dies wurde sehr geschätzt!

Art und Schweregrad einer Hörbeeinträchtigung beeinflussen die Wahl der Hörhilfen

Damit ein klassisches Hinter-dem-Ohr Hörgerät die benötigte Verstärkung leisten kann, ist eine gute Otoplastik (Ohrmulde) sehr wichtig. Dass deren Anfertigung nicht zufällig ist, konnte der Pädakustiker, Beat Weber, durch Aufzeigen von Zusammenhängen und entsprechendem Anschauungsmaterial eindrücklich demonstrieren.

 Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hörgerät möglicherweise nicht richtig funktioniert. Ein einfaches Ablaufschema hilft Audiopädagog:innen, die Ursache zu finden, das Problem zu beheben oder weitere Schritte in die Wege zu leiten.      Der Unterschied zwischen subjektiven und objektiven Messmethoden wurde praxisnah und anschaulich erklärt. Dabei wurde gezeigt, was es bedeutet, wenn ein Kind ohne Hörgerät 80 dB SPL braucht, um ein Einsilber-Wort zu verstehen, aber nur 65 dB SPL mit Hörgerät. Dies hilft, Ton- und Sprachaudiogramme besser zu lesen und zu verstehen.

 Es gab Tische mit verschiedenen Hörimplantaten, Fachbüchern und Materialien für die Therapie. Ausserdem konnten die Teilnehmer:innen wiederholt in kleinen Gruppen Fragen stellen und Antworten bekommen, was das Angebot abrundete.

Audiopädagog:innen spielen eine Schlüsselrolle

Sowohl in der Arbeit mit Familien als auch an den Schulen sensibilisieren sie für die Bedürfnisse von Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Sie helfen dabei, das Bewusstsein für eine  gelingende Kommunikation zu entwickeln und zu schärfen. Hörhilfen sind wertvolle Hilfsmittel, aber kein Ersatz für das natürliche Hören. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihre Hörgeräte regelmässig tragen. Doch nicht nur sie als Betroffene müssen ihren Beitrag leisten, sondern auch das gut hörende Umfeld. Um eine erfolgreiche Kommunikation zu ermöglichen, gilt es wenige, einfache Regeln zu beachten: Eine Person spricht, beim Sprechen Blickkontakt herstellen, gutes Licht auf der sprechenden Person, möglichst in ruhiger Umgebung sprechen.

Dies sollte sowieso selbstverständlich sein für einen höflichen Umgang miteinander.

Es ist unser Ziel, Kinder und Jugendliche mit Schwerhörigkeit sowie deren Familien bestmöglich zu unterstützen. Wir empfehlen, sich zu vernetzen, Erfahrungen, Wissen, Neuigkeiten und gute Tipps auszutauschen, offen zu bleiben und an Weiterbildungen teilzunehmen. Die zentrale Botschaft an den beiden Tagen am Landenhof ist klar: Eine gute Zusammenarbeit und ein respektvoller Austausch auf Augenhöhe zwischen Eltern, Kindern und Fachpersonen sind entscheidend für den Erfolg. Am Pädaudiologischen Dienst Landenhof findet diese Kooperation im Kleinen statt: Pädakustik und Technik (Beat Weber), Audiopädagogik und CI-Service (Marion Ingold), Medizin (Konsiliarärzt:in HNO), Administration mit Kopf, Herz und Hand (Nadine Keppler).

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